Interessengemeinschaft der Waldbesitzer im Thüringer-/Frankenwald

Kritik an Thüringer Aktionsplan zur Waldrettung

OTZ, 15.08.2019, Frank Schauka
Foto: Sascha Fromm

Erfurt: Der CDU-Forstexperte Marcus Malsch wirft der rot-rot-grünen Landesregierung vor, das Baumsterben für den Ausbau der Windkraft ausnutzen zu wollen.

Der von der Thüringer Staatskanzlei am Dienstag veröffentlichte „Aktionsplan Wald 2030“ stößt nicht nur auf Zustimmung. „Rot-Rot-Grün versucht, die Katastrophe zu nutzen, um das Ideologieprojekt Windkraft im Wald durchzupeitschen“, kritisierte der CDU-Landtagsabgeordnete Marcus Malsch gegenüber unserer Zeitung. „Es geht nicht um Wald. Hauptsache, die Windkraftpläne werden durchgesetzt.“

Denn im Aktionsplan heißt es: „Bei der Schaffung von Windkraft im Wald sind bestehende Planungen daraufhin zu überprüfen, dass Kalamitätsflächen erschlossen werden, um den Waldbestand nicht zusätzlich zu belasten.“

Malsch, Sprecher für Landwirtschaft und Forsten der CDU-Landtagsfraktion, sieht darin einen deutlichen Hinweis an die Regionalen Planungsgesellschaften, auf von Dürre und Borkenkäfern zerstörten Waldflächen demnächst Windkraft zu ernten – sofern es sich um günstige Windgebiete handelt.

Bisher stehen in Thüringen zwei Windanlagen im Wald

Im Landesverwaltungsamt als oberer Landesplanungsbehörde ist man mit der möglichen Umsetzung des „Aktionsplan Wald“ noch nicht befasst. Das Kabinett hat den Plan allerdings auch noch nicht beschlossen.

Fest steht: Ohne den Ausbau von Windkraft in Wäldern ist es praktisch unmöglich, die von Grünen, SPD und Linke beschlossenen Energie- und Umweltziele bis 2040 zu verwirklichen. „Ohne Wald wird es extrem schwierig“, heißt es bei der Thüringer Energie- und Greentech-Agentur des Freistaats.

Bisher stehen in Thüringen zwei Windanlagen im Wald, in einem vom Orkan Kyrill zerstörten Gebiet bei Gefell kurz vor der bayerischen Grenze.

In Planung sind jedoch weitere Anlagen in Wäldern, vor allem im Osten und Südwesten des Landes.